…mehr von Claudia Snehotta

2007 komme ich mit dem Herzprojekt in Berührung, ein mehrjähriges Selbsterfahrungs- und Ausbildungsprojekt auf dem Balzenberg in der Schweiz. Das ist der Grundstein meiner Arbeit. Dort lernte ich zum ersten Mal Gewahrsamkeitsübungen kennen, die den Blick nach innen richten. Die Vielfalt und der Reichtum meines Innenlebens hat mich damals überrascht und auch heute noch staune ich darüber. Die Atemsessions im Holotropen Atmen rissen mich vom Hocker. Was das in mir auslöste, war unbeschreiblich. Es fühlte sich an, als ob jahrzehntelanger Ballast von mir abfiel. Gleichzeitig spürte ich in den Meditationen eine tiefe Freude, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Eine lebendige Stille machte sich in mir breit. Gleichzeitig war da der Alltag und die Menschen um mich. Und mittendrin war ich mit meinen eigenen Themen. Wir fingen an, damit zu arbeiten. Jede und jeder an seinen eigenen Themen und doch gemeinsam. Ich war nicht allein. Ich war aufgehoben unter Menschen, die mir wohlgesonnen waren. Menschen, ehrlich zu mir waren. Die Mitgefühl für mich entwickelten und ich für sie. Es entstand eine tiefe Verbundenheit, die ich in meinen Beziehungen daheim so nicht kannte. Das war neu und doch irgendwie vertraut. Ich spürte „So ist das Leben gedacht“. Und ich wusste, dass ich gefunden hatte, wonach mein Herz sich sehnte. Zugegeben: Es war nicht nur leicht. Es ist vor allen Dingen zuerst einmal Arbeit. Etwas, das ich investieren muss, um dann, nach und nach die Ernte einzufahren. Ich hatte das große Glück, mutig genug zu sein, mich auf diese Arbeit einzulassen. Es gibt ein Gedicht, dass ich zu der Zeit geschrieben habe. Du findest es ganz unten auf dieser Seite. Burkhardt Kiegeland ist der Mensch, der all das möglich gemacht hat. Er ist der Gründer und Lehrer des Zentrums. Seit der Begegnung mit Burkhardt ist in mir der Wunsch lebendig, anderen Menschen das nahezubringen, was ich selber als Quelle erfahren durfte und was mich nach wie vor erfüllt und nährt. Bis zu Burkhardts Tod 2016 durfte ich an seiner Seite lernen und assistieren. Meine Liebe und Dankbarkeit gehört ihm für immer.

2023 dann schloss sich für mich der Kreis. Ich lernte Brigitte Koch-Kersten und ihre Arbeit kennen. Und ich wusste sofort, da geht die Arbeit weiter, hier findet sie zu ihrer Vollständigkeit. Auch sie ist verbunden mit dem Urgrund des Lebens. Sie schöpft ihre Weisheit und ihr Wissen daraus. „Wissen“ gibt es ja wie Sand am Meer. Was ich meine ist, dass das, was Brigitte uns Schülerinnen und Schülern lehrt, gefiltert ist und was übrigbleibt, ist wahrhaftig. In großer Klarheit vermag sie es, die Dinge in einen logischen Zusammenhang zu bringen. Wo ich vorher einzelne Puzzlestücke hatte, deren Wert ich zwar kannte und erfahren hatte, so formen sie sich für mich jetzt mehr und mehr zu einem gesamten Bild. Und da, wo ich spürte, da liegt noch was im Argen, da eröffnete sich für mich plötzlich wieder ein neuer Erfahrungsraum. Da gibt´s noch was zu tun für mich. Das segensreiche an Brigittes Arbeit ist für mich das Einbeziehen beider Daseins-Dimensionen: das zwischenmenschliche Leben mit all seinen Zumutungen und Turbulenzen UND die tieferen Ebenen des Seins. Beide sind auch für mich essenziell und gehören unabdingbar zusammen. Der Mut für die eigenen Themen kommt aus der Erfahrung der Liebe, der Stille, der Tiefe. Es ist der Weg der bedingungslosen Selbstbejahung. Diesen Weg kann ich lernen zu gehen, am Anfang mit der Unterstützung von Brigitte und den Menschen, die mit mir auf dem Weg sind. Und dann, so nach und nach, ganz allein. Das ist Freiheit.

Und so bin ich jetzt auch auf dem Weg der Selbstständigkeit. Um meine Vision zu leben, um meine Mission zu erfüllen. Um meinen Teil zum großen Ganzen beizutragen. Mit den Gaben, die mir geschenkt wurden. In Demut und Dankbarkeit. Das Seminarhaus HerzDaSein ist die Homebase. Es ist ein Haus für alle Menschen, die sich begegnen wollen und die bereit sind für die beste Liebesbeziehung ihres Lebens: DIE LIEBE ZU SICH SELBST.